Wenn die Kinder in der Schule nichts lernen, dann schwindet unser Wohlstand automatisch.
Metzingen: Bildung, Kommunalwahlrecht ab 16 und Automobilsektor: Drei wichtige Themen prägten die gemeinsame Vorstandssitzung der Metzinger CDU mit dem Landtagsabgeordneten Manuel Hailfinger. „Die Bildung liegt uns am Ort am meisten am Herzen. Hier kann der Föderalismus seine Stärke zeigen, hier wird Politik vor Ort vom Bürger erlebbar“, beschreibt die Vorsitzende Karin Theis die Bedeutung der Bildungsfragen.
Kein Wunder, dass der Inhalt der kürzlich veröffentlichen VERA-Studie an den Grundschulen die Diskussion zuerst bestimmte. Das schlechte Abschneiden der Dritt- und Viertklässler in BW gerade in den Grundfertigkeiten wie Rechnen, Schreiben und Lesen trieb nicht nur die Stadtverbandsvorsitzende Karin Theis um. „Wie kann ein Land wie Baden-Württemberg, das vom Knowhow und der Innovationskraft seiner Bürger lebt und nur damit seinen Lebensstandard aufrechterhalten kann, in eine solche Situation überhaupt kommen. Ich lasse es nicht zu, dass hier alles auf Corona und die Migration geschoben wird – das ist mir zu einfach.“
Gerade in einer solchen Notlage müsse die Gesellschaft zusammenhalten. Auch Manuel Hailfinger sieht hier extremen Handlungsbedarf seitens des Landes um diesen Missstand so schnell wie möglich zu beheben. Jetzt lauthals zusätzliche Lehrer zu fordern, wäre richtig, führe aber nur mittelfristig zum Ziel, weil diese aktuell gar nicht vorhanden seien, fügte er jedoch hinzu. Vielmehr müssten Lehrer, Eltern, pensionierte Pädagogen, Erzieher etc. hier im Interesse der Kinder alle zusammenhelfen und sich aktiv einbringen. Schließlich verfolge die Kinder dieses Defizit im Extremfall während ihrer ganzen schulischen Laufbahn sowie den Rest ihres Lebens. Man müsse überlegen, was auch die Stadtgesellschaft vor Ort hier noch Positives beitragen könnte, so die Vorsitzende Karin Theis. Auch Unorthodoxes müsse erwogen werden, solange es zum Ziel führe.
Das zweite Thema: Passives Wahlreicht ab 16 anlässlich der Kommunalwahl in 2024, ein Novum! Jetzt könnten sich auch interessierte junge Leute ab 16 Jahren aufstellen lassen. „Das wird in der Kommunalpolitik ein neues Kapitel einläuten, und ich bin sehr gespannt wie groß das Interesse bei dieser ersten Wahl sein wird“, stellte Manuel Hailfinger, MdL fest. Karin Theis sah das ganz pragmatisch: „Jeder und jede, die sich mit uns in die Kommunalpolitik einbringen möchten, ist uns sehr herzlich willkommen!“
Die von der EU favorisierte Abschaffung des Verbrennermotors machte den Teilnehmern Sorgen.“Auf der einen Seite ist es unser aller klares Ziel die Umweltbelastung so schnell wie möglich zu reduzieren, aber wir müssen aufpassen, dass wir nicht ganze Branchenstrukturen auf einen Schlag zerstören, ohne die Auswirkungen genau fassen zu können. Insbesondere Technologieoffenheit ist uns wichtig. Ideologische Scheuklappen helfen nie“, so Hailfinger.
Keine Region in Deutschland sei so abhängig vom Auto und dem Verbrennungsmotor wie Baden- Württemberg. Er sei die Basis unseres Wohlstands hier im Ländle. Nicht umsonst gehe der Bosch- Betriebsrat auf die Barrikaden, weil man erkannt habe, wie viele Arbeitsplätze vor Ort gefährdet seien, stellten die Vorstandsmitglieder klar. „100 Jahre Industriegeschichte stecken hinter diesem Auto-Erfolg in Baden-Württemberg. Dies durch andere Industriefelder zu kompensieren, ist uns bisher leider nur unzureichend gelungen“, so Karin Theis.
Es könne nicht das Ziel sein, durch die komplette Abschaffung des Verbrennermotors große Verwerfungen in wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht zu produzieren. Dass die deutsche Autoindustrie mit ihren E-Autos auf dem Weltmarkt nicht gerade punkten würde, weil zu teuer und mit zu geringer Reichweite, zeige den enormen Handlungsbedarf seitens der Industrie. Ebenso ungenügend oder ungeklärt wäre die Infrastruktur mit Schnellladesäulen, die Entsorgung der Altfahrzeuge sowie das Recyceln der Batterien. Es gäbe also viel zu tun, und dazu bräuchte man viele schlaue Köpfe, jetzt und in Zukunft – „wobei wir wieder beim obigen Thema Schule wären“, so das Fazit der Vorsitzenden Karin Theis zum Schluss des Treffens.

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